Parodontose erfolgreich behandeln
Parodontose ist heute in Deutschland weiter verbreitet als Karies. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen ist von dieser Zahnerkrankung, die medizinisch korrekt Parodontitis heißt, betroffen. Da sie schmerzfrei abläuft, reagieren viele auf die ersten Anzeichen gar nicht. Rötungen, Schwellungen und Blutungen des Zahnfleischs sind aber ernst zu nehmende Alarmsignale, die auf eine Entzündung hindeuten. Im weiteren Verlauf können sich immer tiefere Zahnfleischtaschen bilden. Das Zahnbett und der Kieferknochen werden angegriffen, selbst kariesfreie Zähne können sich lockern und verloren gehen. Nach dem 45. Lebensjahr ist Parodontitis die Hauptursache für Zahnausfall. Aber nicht nur das: es gibt zahlreiche Studien, die sich mit dem Einfluss auf den gesamten Organismus beschäftigen. Danach kann die Parodontitis nicht mehr länger als eine isolierte Erkrankung des Zahnfleisches betrachtet werden, sondern immer als Hinweis auf eine generelle Erkrankung des ganzen Menschen.
Gute Heilungsaussichten bei frühzeitiger Diagnose
Durch eine fachgerechte Behandlung in unserer Zahnarztpraxis können wir eine bestehende Parodontitis erfolgreich eindämmen. Je früher sie diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Der Schweregrad lässt sich mithilfe einer Sonde genau ermitteln. Auch wenn im fortgeschrittenen Stadium meistens keine vollständige Heilung möglich ist, können wir das weitere Voranschreiten mit einer schonenden Therapie vermeiden. Als chronische Erkrankung erfordert die Parodontitis eine lebenslange zahnärztliche Betreuung mit regelmäßigen Kontrollterminen und gezielter Prophylaxe. Eine der effektivsten vorbeugenden Maßnahmen ist die professionelle Zahnreinigung. Patienten, die sie regelmäßig durchführen lassen, erkranken seltener an Parodontitis. Denn verursacht werden Zahnfleischerkrankungen durch Bakterien, die sich in der Plaque – dem Zahnbelag – vermehren. Sie produzieren giftige Stoffe, die zunächst das Zahnfleisch angreifen.
Wechselwirkungen im gesamten Organismus
Über die Wunde zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel können die Bakterien aus der Mundhöhle in die Blutbahn gelangen, so dass es auch an weit entfernten Stellen im Körper zu Entzündungen kommen kann.
- Bei Diabetikern kommen diese Entzündungen etwa dreimal so häufig vor wie bei Menschen ohne die so genannte Zuckerkrankheit. Vor allem ein schlecht eingestellter Zucker begünstigt die Parodontitis. Umgekehrt lässt sich auch der Diabetes leichter einstellen und kontrollieren, wenn es gelingt, die Mundhöhle entzündungsfrei zu halten. Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass die frühzeitige Behandlung von Zahnfleischentzündungen sich auch positiv auf die Gefäßwände auswirkt und so vor Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall schützt. Denn auch hier bestehen Zusammenhänge. Bei ausgeprägter Parodontitis wurde ein doppelt hohes Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße nachgewiesen.
- Besonders anfällig für Parodontitis sind Raucher. Das Nikotin setzt Stoffwechselprozesse in Gang, die einen schädigenden Einfluss auf das Gewebe haben. Häufig entwickeln sich sehr tiefe Zahnfleischtaschen, ohne dass die typischen ersten Anzeichen für eine Entzündung auftreten. Der Kieferknochen wird frühzeitig angegriffen. Durch die geschwächte Immunabwehr und die schlechtere Durchblutung verzögert sich der Heilungsprozess nach einer Behandlung. Um den Therapieerfolg zu verbessern, raten Zahnärzte dringend, das Rauchen aufzugeben.
- Auch erhöhte Risiken für Erkrankungen der Atemwege und sogar Einflüsse auf den Verlauf von Schwangerschaften sind im Zusammenhang mit Parodontitis mittlerweile bekannt. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Erkrankung bei Schwangeren eine Frühgeburt auslösen oder zu einem zu niedrigen Geburtsgewicht beim Baby führen kann.